© Clara Dietrich

28. Fahrt des "Gymnasium Rutheneum seit 1608" zur Geraer Hütte

27.10.2025

Gegen 13:30 Uhr erreichten wir unseren Startpunkt Touristenrast. Während unser größeres Gepäck mit der Lastenseilbahn den bequemen Weg nach oben nahm, hatten wir die vor uns liegenden 1000 Höhenmeter zu Fuß zu bewältigen. Hochmotiviert und bei gutem Wanderwetter legte jeder in seinem Tempo los, die Schnellsten erreichten die ersehnte Geraer Hütte nach 1,5 Stunden. Nach 4 Stunden waren dann alle gesund und munter, manche auch müde, am Ziel angekommen. Nun musste noch das Lager bezogen werden, in diesem Jahr war das für uns das Winterlager im Nebenhaus. Aufgrund der nächtlichen Temperaturen war so mancher froh, sich noch einen guten wärmenden Schlafsack besorgt zu haben, denn heizen war natürlich nicht möglich. Mit einer leckeren Portion Hüttennudeln schlossen wir den Anreisetag ab und freuten uns, nach Spielen und Geschnatter, in die Schlafsäcke gemummelt auf die kommenden Tage.

Am Dienstagmorgen starteten wir nach einem guten Frühstück bei kaltem und nebligen Wetter in Richtung Gletscher. Nebelschwaden stiegen auf und hüllten uns bald ganz ein, ein schönes und zugleich mystisches Schauspiel. Der Anblick des Gletschers war beeindruckend aber auch ein Zeugnis des voranschreitenden Klimawandels. Von Herrn Bauer ließen wir uns zeigen, bis wohin der Gletscher vor 25 Jahren noch reichte, der Rückgang der Eismassen in dieser relativ kurzen Zeit ist erschreckend …. Vergleichsweise zeitig waren wir zurück an der Hütte und nutzten die Zeit für Spiele oder auch für einen leckeren Kaiserschmarrn.

Die Schöberspitzen waren am Mittwoch unser Ziel. Gut gestärkt starteten wir bei tollem Wetter und gutem Weitblick eine längere Wanderung. An diesem Tag hatten wir Glück und konnten wenige Meter über uns drei Steinböcke beobachten. Auch die Murmeltiere waren nicht weit und alarmierten ihre Artgenossen durch kräftiges Pfeifen. Bald ließen sie sich blicken und wir konnten diese kleinen Fellknäuel ebenfalls bestaunen. Nun teilte sich die Gruppe auf. Manche gingen den Weg zum Ramsgrubner See, der mutige Badegäste mit einer sehr erfrischenden Wassertemperatur empfing. Die andere Gruppe stieg zur Schöberspitze auf und wurde bei sonnigem Wetter mit einer tollen Aussicht belohnt.

Sonnig und warm empfing uns der Donnerstag, unser letzter „Wandertag“. Unsere Ziele waren an diesem Tag ein aufgelassenes Molybdän - Bergwerk aus der NS - Zeit sowie die Alpeiner Scharte und die Ruthenenrast auf 3000 m. Also starteten wir auf steilem Pfad und erreichten nach einiger Zeit das Bergwerk, wo eine alte Materialbahn und Gebäudereste aus der Bergbauzeit die Zeiten überdauerten. Unsere Begleiter konnten uns einiges zur Vergangenheit des Stollens erzählen und so bekamen wir in unserer Wanderwoche noch etwas Geschichtsunterricht. Von hier stieg der Weg nochmals ordentlich zur Alpeiner Scharte und der Ruthenenrast an. Wer noch genug Kraft in den Beinen hatte, nahm diesen Weg in Angriff, die anderen rasteten auf Höhe des Bergwerkes, was bei Kaiserwetter auch recht angenehm war. Nachdem der Abstieg geschafft war, empfing uns der Hüttenwirt mit einer leckeren Lasagne. So gut versorgt, stimmten wir uns in geselliger Runde auf die Heimreise am nächsten Tag ein.

Grau, kalt und neblig – so empfing uns der Freitag unserer Abreise. Also tankten wir beim Frühstück nicht nur Kraft für den Abstieg ins Tal, sondern genossen noch einmal die Wärme und Gemütlichkeit der Geraer Hütte. Und dann hieß es Abschied nehmen von den Hüttenwirten und unserer Unterkunft der letzten Tage. 

Nicht lange nach unserem Aufbruch hörten wir hinter uns lautes Grollen. Zuerst dachten wir, es sei ein Gewitter im Anmarsch, dann hörten wir, wie große Mengen Geröll ins Tal stürzten. Wir machten uns auch Gedanken um die Wanderer, die am Morgen in der Geraer Hütte davon sprachen, in diese Richtung aufbrechen zu wollen. Mögen sie an diesem Tag heil angekommen sein! Ohne weitere Zwischenfälle erreichten wir schließlich den Parkplatz und starteten gegen 11:00 Uhr die Heimreise nach Gera. Dösend, schnatternd oder mit Podcast im Ohr verflogen die Stunden, bis wir zur besten Abendbrotzeit wohlbehalten in der Burgstraße ankamen - so viele Erfahrungen, Eindrücke und Freundschaften reicher!

Für diese wunderbare Wanderwoche sagen wir ganz herzlich Dankeschön an alle Betreuer, LehrerInnen und Eltern, die für uns in dieser Woche Fahrer, Wanderleiter und sichere Begleiter waren. Ein ganz besonderer Dank geht an Herrn Bauer, der auch diese Fahrt hervorragend organisiert hat. Sie alle haben uns unvergessliche Tage beschert!

 


Clara Dietrich

Gymnasium Rutheneum, 8/3