Die Wanderroute, an diesem sonnigen Herbsttag, führte zunächst hinauf zu den „7 Bergen“, einem Abraumhaldengebiet zweier aufgelassener Steinbrüche am Kirchtal. (Foto 1)
Auf dem Wanderrastplatz der Hubertusquelle erfuhren die Teilnehmer aus Nah und Fern, mit dem ersten, von mehreren Kurzvorträgen des Tages, Wissenswertes über die ursprüngliche Wasserqualität der gefassten Quellen im Raum Kraftsdorf, die einst als Hauptlieferant zur Trinkwasserversorgung Geraer Ortsteile beitrugen.
Vom 345m hohen Heideberg reichte unser Blick bis zur Hohen Reuth, den Windrädern bei Braunsdorf und nicht zuletzt hinüber ins nahegelegene Oberndorf.
Der historische Wasserturm des Ortes signalisiert weit hin sichtbar den nordwestlichsten Punkt des Landkreises Greiz.
Im zweiten Kurzvortrag wurden die Ereignisse vom März 1945 anschaulich geschildert, als vom Heideberg an der Autobahn aus, 15jährige Hitlerjungen im Volkssturm, schlecht bewaffnet versuchten, die herannahenden westalliierten Armeeverbände aufzuhalten. Als das aussichtslose Vorhaben scheiterte, begann ihr Rückzug über Kraftsdorf und Harpersdorf, der schließlich in Kaltenborn endete.
Noch heute erinnern Gedenksteine in diesen drei Orten an insgesamt acht gefallene junge Menschen jener Tage.
Unser weiterer Weg führte vom Heideberg über den Eisenbahn- Fußgängersteg in den Oberndorfer Sandsteinbruch von Steinmetzmeister Herrn Hans-Jürgen Gäbler, der noch heute, im hohen Rentenalter, Grabsteine aus Importmaterial in seinem Maschinenpark fertigt und hier die Hauptarbeitsgänge vor Ort demonstrierte. (Foto 2).
Durch das Engetal, (Foto 3), mit seinen 5 Fischteichen, und nach Überquerung des Mittelberges, erreichten wir dann den Aussichtspunkt, mit Blick zum noch vorhandenen Seitengebäude der ehemaligen Fuchsmühle, am gleichnamigen Kraftsdorfer Eigenheimstandort, der sich nahtlos an die Ortslage Reichenbach anschließt. Die ehemalige, damals noch in Betrieb befindliche Mühle wurde einst nach Brandstiftung Opfer der Flammen.
Überlieferte Fotos vom Fachwerkbau der Mühle mit beschaulichen Erkern beeindrucken noch heute jeden Betrachter.
Gut gelaunt erreichten wir, nach Überquerung einer schmalen Stelle des Erlbaches und weiter am Fuchsgrund, das Tesse Bistro mit bester Bewirtung, an der St. Gangloffer Gemarkungsgrenze.
Frisch gestärkt ging es über den Wachtelberg (Foto 4) zu unserer letzten Station, dem ehemaligen Waldbad im Tessegrund und von dort aus war es nicht mehr weit bis zum Kraftsdorfer Sportplatz in Nähe des Bahnhofes bzw. unserer geparkten Autos.
Im Namen der gesamten Wandergruppe bedanke ich mich hiermit bei Herrn Hans-Jürgen Gäbler für die bereitwillige Vorstellung seines interessanten Handwerksbetriebes, sowie bei dem freundlichen Team vom Tesse Bistro.
Bernhard Bräuner
Bilder: Ronald Albert